Der aus der Gegend von Edenkoben stammende Weinfassboden erinnert an den Wein des Jahrgangs 1802. Die Pfalz war damals Französisch, es galt der Revolutionskalender, daher auch die Jakobinermütze auf der Waage über dem Schild mit den Monogrammen der ehemaligen Besitzer. Die etwas umständliche, lyrisch überhöhte Inschrift lautet – in heutiges Deutsch prosaisch zusammengefasst: „Im zehnten Jahr der Republik hofften wir auf einen guten Wein. Das traf auch ein. Früchte und Wein(beeren) waren zwar klein, aber kräftig. Wenn Gott einen guten Wein beschert, dann soll man dankbar sein und den Wein genießen.“ Wenn man den historischen Aufzeichnungen über die Güte des Jahrgangs 1802 glauben darf, hatten die Besitzer des Fasses allen Grund dankbar zu sein. 1802 galt in der Pfalz als weit überdurchschnittlicher Jahrgang. Legendär wurde aus der Zeit aber besonders der 1811er, ein Jahrhundertjahrgang, den Goethe in den höchsten Tönen zu loben wusste. [Ludger Tekampe]