Die Verwendung von Wurfhölzern bei der Vogeljagd wird seit dem Alten Reich in Grabdarstellungen thematisiert. Erhaltene Exemplare aus Holz wurden wohl tatsächlich als Waffen benutzt, Stücke aus Fayence waren hingegen Modelle mit rituellem Wert. In ihrer Funktion als Grabbeigaben besaßen sie eine Symbolik, die auf Regeneration und Fruchtbarkeit hindeutet, was durch die Wahl des Materials Fayence mit seiner markant blaugrünen Farbgebung und durch Bemalung mit Lotosblüten verstärkt wurde. In Haus N 48.18 kamen drei Fayencefragmente zum Vorschein, die sich zu dem gebogenen Ende eines derartigen Wurfholzes zusammenfügen ließen. Die drei Bruchstücke wurden unter den Fundnummern 909, 910 und 967 erfasst, wobei letztere vermuten lässt, dass dieses Fragment abseits der anderen Objekte gefunden wurde.
Aus: Wegner, E., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 250 (Kat.-Nr. 32).