Splitterschutzzelle, Luftschutzzelle, Brandwachenstand aus dem 2. Weltkrieg.
Diese drei Bezeichnungen stehen für den identischen Bautyp, umgangssprachlich als „Ein-Mann-Bunker“ bezeichnet.
Ab 1942 intensivierten sich die Angriffe der alliierten Luftstreitkräfte auf strategische Ziele, wie Rüstungsindustriebetrieben sowie von Verkehrsanlagen. Die deutsche Reichsbahn stellte insbesondere an wichtigen Bahnstrecken, Bahnhöfen, Ausbesserungswerken und Bahnwärterhäuschen solche Bunker auf, um ihr Personal vor Luftangriffen zu schützen.
Die im Museum aufgestellte Luftschutzzelle der Bauart DYWIDAG (Dyckerhoff und Widmann) besteht aus stahlbewehrtem Rüttelbeton. Die schmalen Sehschlitze dienten zur Beobachtung des Umfeldes und sollten das Eindringen von Splittern verhindern. Die Zelle wurde in zwei Größen hergestellt : Größe 1 für 1-2 Personen, Größe 2 für 3-4 Personen. Der dem Museum gehörende Bunker entspricht der Größe 1.
Unsere Splitterschutzzelle wurde 2023 bei Gleis-Bauarbeiten am Köln-Deutzer Bahnhof gefunden und dem Museum von der ausführenden Baufirma überlassen.
Wahrscheinlich war sie bei einem Bombenangriff umgestürzt und später verschüttet worden. Leider konnte das Dach nicht mehr aufgefunden werden, so dass es anhand originaler Quellen rekonstruiert werden
Diesen Typ Bunker gab es in den verschiedensten Ausführungen, Größen und Formen und wurden von diversen Firmen angeboten.
Das dritte Foto zeigt den Bunker in der Auffindesituation, das vierte Foto zeigt die Nutzung des gleichen Bautyps als Brandwachenstand in der ehemaligen Maschinenhalle des Braunkohlekraftwerks in Höhn/ Westerwald.