Ein Teil der Innenstadt Neuruppins war für die Bürgerinnen und Bürger nach 1945 nicht mehr zugänglich: Die Weststreitkräfte der sowjetischen Armee beanspruchten große Areale für sich und ihre Familien. Wie viele Soldaten genau in und bei Neuruppin stationiert waren, ist unbekannt, aber sie gehörten unverzichtbar zum Straßenbild. Persönliche Kontakte gab es jedoch kaum.
Als Einschränkung der Lebensqualität wurde vor allem der Fluglärm der Militärmaschinen empfunden. Bei Starts und Landungen mussten Beerdigungen und Schulunterricht wegen des ohrenbetäubenden Lärms unterbrochen werden. Schilder mit Aufschriften wie „Halt – Sperrgebiet!“ waren in Neuruppin allgegenwärtig. Da militärische Objekte nicht fotografiert werden durften, gibt es sehr wenig Dokumentationsmaterial der absperrenden Mauern und Holzzäune. In der Erinnerung werden sie jedoch als stadtbild-prägend beschrieben.