Das Gemälde zeigt die Diele eines niederdeutschen Hallenhauses, kurz vor einer Beerdigung. In der Bildmitte aufgebahrt ein offener Sarg mit einem Toten, umringt von drei Frauen in Schaumburger Tracht. Rechts vom Sarg steht der Pastor. Von links schauen aus dem Halbdunkel zwei Kühe auf die Szene. Rechts oben im Hintergrund sitzen drei Männer an einem Tisch und trinken Kaffee, aus einem Fenster hinter ihnen fällt Licht in den Raum. Das Bild ist links oben signiert "Heitmüller". Rückseitig auf der Leinwand mit Bleistift beschriftet "Heitmüller Bad Nenndorf".
August Heitmüller (Gümmer 1873 - 1935 Meran) war vor allem als Porträtmaler bekannt und lebte zeitweilig in Bad Nenndorf. Das Gemälde stammt aus seiner expressionistischen Phase um 1920. Es gibt Bräuche um Tod und Beerdigung wieder, wie sie nicht nur im Schaumburgischen, sondern auch in der Region Hannover üblich waren: die Aufbahrung des Sarges in der Diele auf einem mit weißem Laken bedeckten Tisch oder Bahre, die Bewirtung der zur Leichenfolge und zum anschließenden Mahl Geladenen vor der Beerdigung mit Kaffee und Kuchen.
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