Christoph Meiners (1747-1810) war ab 1772 in Göttingen Professor für Philosophie und trat als Gegner Kants auf. Er veröffentlichte 1785 "Grundriss der Geschichte der Menschheit", und andere völkerkundliche, von einer ethnozentristischen Haltung geprägte Werke. Er wurde daraufhin von Herder und Johann Georg Forster kritisiert.
Nach einer Abschrift des Besitzers des Briefes Friedrich Nicolais an Gleim vom 12. Mai 1786 (E. Stickelberger, Uttwil/Schweiz) hatte Nicolai um Meiners Bildnis gebeten, um danach ein Titelkupfer (von Eberhard Siegfried Henne) für den 81. Band der "Allgemeinen deutschen Bibliothek" (1788) stechen zu lassen. Gleim an Nicolai am 9. Juli 1786: "Hierbei, mein wertester Freund, send’ ich endlich das Porträt Meiners - an der Verspätung ist mein Bedienter schuld, welcher den Verschlag besorgen, und welcher [es an] Ihre Adresse ja gleich den ersten Posttag nach Berlin besorgen sollte. Heute erst habe ich erfahren, daß ers vergessen hat, nehmen Sie’s also nicht übel, daß ich mein Versprechen nicht gehalten habe. Daß der Kupferstecher gut umgehe mit dem Porträt, und ichs nicht wie ein anderes ganz verdorben zurückerhalte, dafür werden Sie gütigst sorgen."
Entgegen der rückseitigen Beschriftung scheint Leopold Matthieu, und nicht Tischbein, der Maler dieses Porträts zu sein. (siehe Grieger 2013)
verso: Christoph Meiners / gemahlt von Tischbein / dem jüngeren zu Göttingen / für / Gleim