Von verschiedenen Soester Fundstellen haben sich metallene Beschläge erhalten, die einst lederne Messerscheiden verzierten. Neben drei Exemplaren mit besonders langen Befestigungsleisten ist vor allem ein Beschlag bemerkenswert. Er gehört zu der deutschlandweit verbreiteten Gruppe von dreieckigen, U-förmigen Beschlägen, die auf jeder Seite je ein rückwärts blickendes, mehr oder weniger stark stilisiertes Tier zeigen, bei dem es sich vielleicht um einen Löwen handeln könnte. Der Tierkörper ist durch Tremolierstich-Verzierung betont und mit Punzornamentik verziert. Unter dem Tierkörper sind vier mit Strichbündeln gefüllte Fortsätze angeordnet, welche die Füße darstellen. Die Grundform der Beschläge macht es wahrscheinlich, dass sie als metallene Ortbandbeschläge von dreieckig endenden Lederscheiden dienten. Eine Herstellung dieser zoomorphen Beschläge in unterschiedlichen Werkstätten – die Verbreitung zeigt Schwerpunkte in Nord-, Mittel-, und Süddeutschland – kann über einen längeren Zeitraum innerhalb des 12.-13. Jahrhunderts angenommen werden.