Darstellung einer mit verschiedenen Wasserpflanzen bewachsenen Uferzone eines Gewässers. Weiße See- und gelbe Teichrosen sind in verschiedenen Entwicklungsstadien sowohl als Knospen als auch voll entfaltete Blüten mit ihrem Blattwerk wiedergegeben. Eine gewisse malerische Raffinesse liegt in der Wiedergabe der Transparenz des Wassers sowie in den Effekten der Spieglung auf der Wasseroberfläche und der Plastizität einzelner kleiner Wassertropfen.
Über den Lebensweg Amalie Wilmans, die aus einer Bielefelder Beamtenfamilie stammte, ist bisher nur wenig bekannt. Ihr künstlerischer Werdegang begann vermutlich nach der Übersiedlung der Familie nach Berlin, wo sie seit 1834 regelmäßig mit ihren Stillleben, Pflanzen- und Vogelmotiven in Öl, Aquarell und Gouache an den Akademieausstellungen teilnahm. Im März 1841 ernannte die Königlich Preußische Akademie der Künste „die Zeichnerin und Malerin Amalie Willmans hiersebst in Betracht ihrer Leistungen in der Frucht- und Blumenmalerei zu ihrer akademischen Künstlerin“ (PrAdK, Akte 137, Bl. 68). Spätestens seit 1848 bildete sie sich bei dem Stilllebenmaler Johann Wilhelm Preyer in Düsseldorf als Blumenmalerin weiter. Naglers Künstler-Lexikon zählte sie 1851 „zu den besten Künstlerinnen ihres Fachs“. Auf der 1869 im Berliner Schloss gezeigten Ausstellung von über 900 Aquarellen und Handzeichnungen aus dem Besitz der Königin Elisabeth waren fünf Blumenstücke von Amalie Wilmans die einzigen Werke einer Künstlerin, die für diese Präsentation ausgewählt worden waren. (Nr. 830-834).
Claudia Sommer
Aus der Aquarellsammlung der Königin Elisabeth, K 57 Alb. 1 Nr. 73
Signiert u. r. im Bild: AW. (ligiert) 1844.