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Damenschaftstiefel der Volkspolizei der DDR

Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg Damenschuhe Arbeitsschuhe Schuhe [VI 3528 a.b.c. D]
Damenschaftstiefel der Volkspolizei der DDR (Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg / Heidi Stecker (CC BY-NC-SA)
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Description

Das schwarze Paar Damenschaftstiefel aus Rindbox im Originalkarton ist neuwertig. Eine 1,0 cm breite Lasche wurde über die hintere Fersennaht gesteppt. Am Schaft des Schlüpfstiefels löst sich Farbe ab. Eine Fersenverstärkung ist unsichtbar eingearbeitet. Das weiße, textile Innenfutter ist fellartig und am Einstieg mit weißem, leicht genarbtem Leder tief eingefasst, darauf stehen die Größen 26 ½, 6 ½ gedruckt, zusätzlich wurde MdI (Ministerium des Innern?) II/0 aufgestempelt. Die textile Decksohle ist eingelegt. Die schwarze Gummiformsohle mit Rahmennaht ist geklebt. Die schwarze Laufsohle hat einen Rutschschutz. Unter Ballen und Ferse ist sie mit einem Rutschschutz ausgestattet. Der angeraute Absatz ist 2,3 cm hoch. Der originale Schuhkarton trägt einen Aufkleber mit Material- und Technikangaben (Rindbox, Porosohle/Malipol, Rahmenarbeit, Art.-Nr. 1025 C) und die Bezeichnung „Damen-Schaftstiefel“.
„Malipol“ steht für Polfadenverarbeitung aus der Gruppe der Malimo-Produkte, dem Markennamen des textilen Fertigfabrikats, das seit den 1950er Jahren auf Grundlage eines von Heinrich Mauersberger entwickelten Nähwirkverfahrens mit drei Fadensystemen zunächst in der DDR hergestellt wird. Zur besseren internationalen Vermarktung wurden Kurzworte nach der Formel „Mali-“ für den Namen des Erfinders Mauersberger und Limbach-Oberfrohna, Mauersbergers Wohnort, plus Kurzform der jeweils herzustellenden Stoffart gebildet (Heinz Kemter: Malimo, Maliwatt, Malipol. Fachbuchverlag Leipzig, 1961, S. 14/15; Ines Wünsch: Lexikon Wirkerei und Strickerei. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-87150-909-4, S. 136). Eine Porosohle ist eine Filzlaufsohle, die mit einer leichten 3-mm-Gummisohle beklebt ist. Im Gegensatz zur reinen Filzsohle bietet die Porosohle eine deutlich geringere Rutschgefahr. Auch ist sie strapazierfähig, leicht und hinterlässt keine Streifen auf dem Fußboden.
Die Stiefel wurden vom Weißenfelser Bürgerverein Kloster St. Claren e. V. geschenkt. Der Gebäudekomplex in der Weißenfelser Altstadt wurde 1301 gebaut und auf den Namen der Heiligen Clara geweiht. Nach der Reformation entstand ab 1540 aus dem Kloster ein Frauenstift. Der erste Herzog von Sachsen-Weißenfels, Augustus, gründete 1664 hier das „Gymnasium illustre Augusteum" und verpflichtete Lehrkräfte wie Christian Weise, Johannes Riemer und Christoph Cellarius. Später beherbergte es u. a. das königliche Lehrerbildungsseminar ab 1837, das erste Museum der Stadt, die Stadtbibliothek und war viele Jahrzehnte die zentrale Polizei-Dienststelle des Kreises und der Stadt Weißenfels. Wurden die Stiefel deshalb dort möglicherweise gefunden?

Material/Technique

Rindbox, Porosohle/Malipol, Gummi, Textil, geklebt, genäht

Measurements

L 27,2 cm; B max. 9,0 cm, H max. 34,0 cm

Literature

  • Dieter Schulze (2006): Das große Buch der Deutschen Volkspolizei. Geschichten – Aufgaben – Uniformen. Berlin
  • Heinz Kemter (1961): Malimo, Maliwatt, Malipol. Fachbuchverlag Leipzig
  • Ines Wünsch (2008): Lexikon Wirkerei und Strickerei. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main
Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

Object from: Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

Im Juni 1874 wurde in der Stadt Weißenfels der Verein für Natur- und Altertumskunde durch Honoratioren der Stadt gegründet. Nachdem anfangs fast...

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