Schwarz-Weiß-Fotografie einer (vermutlich) Bleistiftzeichnung, die eine Winterlandschaft mit einem zugefrorenen See zeigt. In der rechten Hälfte des Bildes befindet sich von der Seite gezeichnet eine junge Frau mit einer Mütze auf dem Kopf und Schlittschuhen an den Füßen. Sie trägt ein helles kurzes Kleid, das von einem schwarzen Gürtel gehalten wird und eine ihrer nackten Schultern freigibt. Eine Hand hat sie an der Mütze, die andere hinter ihrem wehenden Rock. Die Beinhaltung lässt vermuten, dass sie über den zugefrorenen See fährt: Der linke Fuß ist hinter dem rechten und steht auf den Zähnen der Kufen. Im Hintergrund befindet sich ein Holzzaun, ein Baum und Berge sind angedeutet.
Kontext:
Der Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld veröffentlichte eine sehr ähnliche Zeichnung zusammen mit einem Ausschnitt aus einer Zuschrift des Zeichners. Darin beschreibt dieser seine (sexuelle) Erregung, die er angesichts „abhärtender Kleidung“ bzw. „Kältekleider“ (damit ist Kleidung gemeint, die für die vorherrschenden Temperaturverhältnisse nicht warm genug sind) empfindet. Auch das Eisbaden sei Teil dieses „Interesses“, weshalb Hirschfeld hier von „Kältefetischismus“ spricht (vgl. Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 3, S. 31).
Von dem Zeichner existiert vermutlich mindestens eine weitere Zeichnung.
Eine Abbildung der Zeichnung hing in einem Ausstellungsraum des Instituts für Sexualwissenschaft zusammen mit anderen Bildern an einer Wand. Dies lässt sich auf der Grundlage einer zeitgenössischen Fotografie des Raums rekonstruieren.