Mündungsfragment einer kleinen Rundflasche mit langezogenem Hals aus bläulichem Waldglas, Mündungsrand verwärmt, runde Schulter, korrodiert und irisiert.
Der Form und Farbe nach dürfte das Fläschchen ins 18. Jahrhundert oder davor datieren. Es konnte mit einem Korken verschlossen werden. Dieser Bodenfund stammt aus der Umgebung des Jagdschlosses Grunewald. Sehr wahrscheinlich handelt es sich hierbei um ein regionales Erzeugnis, denn die Einfuhr "fremdländischen" Glases war damals per Edikt verboten. In Brandenburg stellten die Glashütten Chorin, Zechlin, Globsow, Marienwalde und Bernsee nachweislich Fläschchen aus Waldglas in größerem Umfang her, die meist im Apothekerbereich zum Einsatz kamen (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 20, 42, 46, 63, 67).
Verena Wasmuth