Ansichtskarte im Hochformt mit gedruckter Wiedergabe dreier Schwarz-Weiß-Fotografien, auf der Anschriftenseite oben links "Schmarse, den ..." – Von oben nach unten: Oben: "Pfarrhaus", Mitte: "Kaiser-Wilhelm-Haus", unten: "Dorfstraße". – Im unteren Bild hinten ein Baum mit Tinte angekreuzt und am unteren Rand erläutert: "Hinter diesem Baum, mein Quartier."
Anschriftenseite mit schwarzem Linienvordruck, ungefähr mittig geteilt. – Mittig senkrecht gedruckt: "Foto-Lersch, Schwiebus, Frankfurter Str. 4". – Ehemals frankiert, Briefmarke später abgelöst (fehlt), Poststempel daher kaum noch erkennbar (querovaler Bahnpoststempel) "[...]TT[...]SCHEN". – Mit Tinte beschriftet: Adressiert an "Frau Franziska Köhlitz in Potsdam / Alte König Str. No. 2 I vorn." – In der linken Hälfte Text: "(Schmarse, den) 26. 9. 33. / M. Lbg.! Habe alles erhalten & sage Dir meinen herzl. Dank. / Das Musterblatt von 1931 ist das Neueste, das meine ich. / Den Rucksack brauchst Du nicht mehr schicken, ich habe den hier nochmal flicken lassen. Ich glaube, der hält noch aus diesen Sommer. / Sonst nichts besonderes. Die S.S. hält hier treue Wacht an der Grenze. [Am linken Rand fortgesetzt:] Das sind andere Kerls, wie der [Auf der Bildseite fortgesetzt:] ,, mein Besen bubt. Herzl. Grüße & K. / D. R. / an Vatern ebenfalls herzl. Dank für Tabak u Zigarillos und Grüße Ernst."
Unter der Anschrift Alte Königstraß2e 2 ist im Potsdamer Adressbuch für 1936/37 der Obertopograph Ernst Köhlitz nachgewiesen.
Schmarse lag zwar 1933 nicht direkt an der Reichsgrenze zu Polen, aber an der östlichen Kreis- und der brandenburgischen Provinzgrenze, hinter der nur ein schmaler Streifen des Kreises Schwerin/Warthe (Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen) folgte, der unmittelbar an Polen grenzte.
Provenienz: Erworben 1991 (Geschenk Hans-Dieter von Heine, Berlin).