Ein Bijou ist das an die Mitglieder verliehene Abzeichen einer Freimaurerloge. Als Symbol der Zugehörigkeit zu einer Loge besitzt es eine große Bedeutung für den Träger. Das stellenweise korrodierte Bijou wurde dem Museum in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts als Schenkung überlassen. Wie es in den Besitz der Stifterin gekommen war, ist nicht überliefert.
Die Anfänge der Hagener Freimaurer sind eng mit der am 25. April 1792 an der Enneperstraße zwischen Hagen und Schwelm gegründeten Johannisloge „Zum Goldenen Löwen“ verbunden. Ihr Hauptsitz wurde zum 1. Januar 1795 nach Hagen verlegt. 1814 folgte die Umbenennung der Loge in „Zum Westfälischen Löwen“, zwei Jahre später ging der Logensitz von Hagen nach Schwelm.
1833 und 1854 gründeten Freimaurer in Hagen zwei „Maurer-Kränzchen“. Sie waren die Vorstufe für eine Loge. Am 14. September 1857 konstituierte sich in Hagen nach Genehmigung der Großloge in Berlin die Johannisloge „Victoria zur Morgenröthe“. Der Name lehnte sich an die im Vorjahr erfolgte Verlobung des Kronprinzen Friedrich mit Victoria, der Tochter der britischen Queen, an. Im Januar 1858 fand die mit einem Stiftungsfest verbundene Einweihung des ersten Tempels statt.
1872 lag das käuflich erworbene Logenhaus in der Elberfelder Straße, 1899 wurde dort ein Neubau errichtet. Am 4. Juli 1934 besetzten SS und Gestapo das Logenhaus. Die Einrichtung wurde geplündert und zerstört, das Archiv entwendet. Das beschlagnahmte Logenhaus fand als städtisches „Haus des Luftschutzes“ und Sitz des Reichsluftschutzbundes eine neue Nutzung. Ein Luftangriff im März 1945 zerstörte das Gebäude. Anfang 1947 wurde die Loge neu gegründet. Erst im Januar 1958 konnte das neue Logenhaus an der Ecke Berg- und Konkordiastraße eingeweiht werden. Im Sommer 2017 hatte die Loge rund 30 Mitglieder.
Ralf Blank