Porträt von Ernst Christoph von Manteuffel. Der kursächsische Gesandte und Kabinettsminister wurde hier als Halbfigur an seinem Schreibtisch sitzend dargestellt. Er hat sich dem Betrachter zugewandt, während eine Hand auf der Sessellehne, die andere auf dem Schreibtisch ruht. Er trägt einen Mantel mit Pelzbesatz und Orden an seiner linken Schulter, auf dem Kopf einen Hut. Im Augenblick sitzt er vermutlich in seinen eigenen Räumlichkeiten mit Bücherregal rechts und schreibt mit Feder an einem Schriftstück, sein Kneifer liegt neben einem Tintenfass. Über der Sessellehne rechts hängt ein weiterer Orden an einer Schärpe.
Ernst Christoph von Manteuffel war neben seinen oben genannten Tätigkeiten auch als habsburgischer Geheimagent, Schriftsteller und Mäzen des Philosophen Christian Wolff (BS-III 583, BS-III 453 u.a.) und seiner Anhänger tätig. Er ließ sich um 1740 in Leipzig nieder.
Das Blatt gibt unter der Beschriftung mit Wappen ganz konkret Vorlage und Stecher wieder. Der deutsche Bildnismaler David Matthieu (1697-1755) malte 1736 Manteuffels Porträt und schuf so die Vorlage für den hier vorliegenden Kupferstich des Leipzigers Johann Martin Bernigeroth (1713-1767), der sein Bildnis 1749 ausführte. Ob Ernst Christoph von Manteuffel ein Vorfahre des Generals Edwin von Manteuffel (BS-III 512) war, ist nicht belegt.
Signatur: D. Matthieu del. et pinx. 1736. J. M. Bernigeroth sc. Lipsiae 1749.
Beschriftung: ERNESTVS CHRISTOPHORVS S. R. I. COMES DE MANTEVFEL. Nat. 1676. d. 22. Jul. A.V. Denta. d. 30. Jan. 1749.