Bei dem hölzernen Modell eines flachbodigen Schiffes mit flach und spitz auslaufenden, schräg nach oben gezogenen Bug- und Heckspitzen handelt es sich um einen typischen Lastkahn, wie er auf den Binnengewässern zwischen Elbe und Oder bis Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlich war. Die Kaffe ist der vordere und hintere Abschluss des Schiffes. Die Vorderkaffe ist beschädigt und wurde geleimt. An der hinteren Kaffe ist das bewegliche Ruder befestigt. Der Kahn besitzt einen klappbaren Mast mit Sprietbaum, Großsegel und Takelage.
Das Modell eines Kaffenkahns wurde während des jährlichen Umzugs der Schiffer dem Zug vorangetragen. Junge Mädchen des Ortes bestickten Seidenbänder meist mit ihren Namen oder einer Jahreszahl und schmückten damit das Kahnmodell. Damit erwarben die volljährigen Mädchen das Recht, jährlich die Schifferbälle zu besuchen.