Mit dem hebräischen Begriff „Tefillin“ werden zwei aus Leder bestehende, Gebetsriemen beschrieben, an welchen jeweils eine Kapsel befestigt ist. Getragen werden sie traditionell während des Morgengebets an den Werktagen.
Die Kapseln enthalten jeweils vier bestimmte Text-Abschnitte aus der Tora. Diese werden in der Armkapsel auf einem Stück Pergament zusammengefasst in einer Kammer und in der Kopfkapsel aufgeteilt in vier Fächern aufbewahrt. Bei diesen Texten handelt es sich unter anderem um das „Schma Jisrael“, dem jüdischen Glaubensbekenntnis „Und so soll es dir sein wie ein Zeichen auf der Hand und wie ein Denkzeichen auf der Stirne, damit das Gesetz des Herrn in deinem Munde sei; denn mit starker Hand hat dich der Herr aus Ägypten herausgeführt.“, (2.Mos. 13,2).
Angepasst an dieses Gebot trägt dazu jeder Gläubige, den Tefillin während des Morgengebets zum Einen an der Stirn, wo es mithilfe eines Knotens am Hinterkopf befestigt und die beiden Enden über die Schultern nach vorne getragen werden. Zum Anderen wird der zweite Riemen so auf den linken Oberarm geschnallt, dass die Kapsel während des Betens auf das Herz zeigt. Ebenso muss beim Anlegen der Tefilla beachtet werden, dass auf dem Handgelenk die Form des hebräischen Buchstaben „Schin“ zu erkennen ist. Der Buchstabe leitet sich von „Schaddai“ ab und steht für Allmächtiger. Eben dieses Wort ist zudem auf dem Kopf-Tefillin zu erkennen. Somit sind Herz, Arm und Hand miteinander verbunden. Man hat zudem die Worte des Allmächtigen immer vor Augen und trägt sie stets im Herzen.
Die Tefilla werden heute nicht ausschließlich von Männern getragen. Es gibt auch in NRW einige liberale jüdische Gemeinden (Oberhausen, Unna & Köln). Dort können auch Frauen aktiv am Gottesdienst teilnehmen, einige von ihnen tragen wie die Männer die Kopfbedeckung und legen zum Morgengebet die Tefillin an.