Seit Karl-Ludwig Lange (*1949 in Minden) mit 17 Jahren nach Berlin kam, hat er sich als Fotograf der Stadtgeschichte und Industriearchäologie Berlins gewidmet. Seit über vier Jahrzehnten flaniert er durch die ehemals geteilte Stadt und fotografiert im Eigenauftrag ihre Eigenheiten. Er blickt auf repräsentative Gebäude ebenso wie auf Baustellen und dunkle Hinterhöfe und hält in Langzeitserien den historischen Wandel der Bezirke und Orte fest. Seit der Wiedervereinigung hat außerdem kein anderer Fotograf aus Westberlin seinen Blick so umfassend und konsequent auf Ost-Berlin gerichtet.
Seit 1973 widmet sich Lange den sogenannten „ehemals genutzten Gebieten“: Brücken, Eisenbahnwegen, Straßen, die mit der Zeit, insbesondere in Folge der Wiedervereinigung ihre Bedeutung verloren hatten und zu innerstädtischen Brachflächen wurden. Im vorliegenden Silbergelatine-Print sind die zugeschneiten Gleise des 1980 stillgelegten Lehrter Bahnhofs zu sehen, an dessen Stelle sich der heutige Hauptbahnhof befindet. In der Ferne sind die Umrisse der Siegessäule vom winterlichen Nebel umhüllt.