Die dritte Lieferung des Atlas der Hautkrankheiten beschreibt die Symptome von Ichthyosis (Fischschuppenkrankheit), des Seborrhoischen Ekzems, der Psoriasis (Schuppenflechte) und Lichen (verschiedene Flechten).
Der Atlas entstand als Projekt des Wiener Dermatologen Ferdinand von Hebra. Als Illustrator gewann er den künstlerisch hochtalentierten Medizinstudenten Anton Elfinger. Dem ebenfalls auf Dermatologie spezialisierten Elfinger gelangen Bilder von Hautkrankheiten, ”welche alles bisher Gegebene an Naturtreue und künstlerischer Ausführung” übertrafen.
1856 erschien die erste Lieferung von 10 Bildtafeln in der k.k. Hofdruckerei in Wien, in einer broschierten Kladde aus dünnem Karton.
Jedes Krankheitsbild ist in zwei Varianten wiedergegeben, zum einen als mit vier Platten gedruckte Farblithographie, zum anderen als schwarzweiße Federlithographie. Die Farbtafeln sind nummeriert, Druckerei und Künstler am unteren Bildrand aufgeführt. Auf dem deckungsgleichen Konturblatt stehen die Diagnose sowie zahlreiche Indizes, die auf die entsprechenden Erläuterungen im Text verweisen. Von Hebras Texte sind den Tafeln als lose Blätter beigefügt. 1876 wurde der Atlas mit der 10. Lieferung vollendet. Er umfasst insgesamt 104 Bildtafeln und 174 Textseiten. Seine naturalistische Genauigkeit der Darstellung und die präzisen Beschreibungen der Symptome machen ihn bis heute zu einem Höhepunkt medizinischer Dokumentations- und Illustrationskunst.
Der medizinische Laie hingegen mag beim Betrachten ambivalente Gefühle entwickeln: Bewunderung der medizinischen und technischen Brillanz und Erschütterung über die dargestellten menschlichen Tragödien und das Leid der Patienten.