Der Kabinettschrank bildet ein wichtiges Zeugnis der Chinamode, die um 1600 in Europa aufkam. Er orientiert sich hinsichtlich Aufbau, Dekor, Gestaltung der Beschläge und Lacktechnik eng am Vorbild japanischer Exportlackkabinette aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Schrank besteht aus einem zweitürigen, kastenförmigen Aufsatz und einem tischförmigen Unterbau. Die Außenseiten der Flügeltüren sind in feiner, zum Teil reliefierter Goldmalerei vor schwarzem Hintergrund mit einer Komposition aus Felslandschaften und bizarr aufragenden Kiefern in Verbindung mit einem chinesischen Löwen geschmückt. Der fast spiegelbildliche Dekor der beiden Seitenwände beschränkt sich auf die Darstellungen schreitender und fliegender Wildgänse vor einer Felslandschaft. Im Innern des Sammlungsmöbels verbergen sich elf symmetrisch angeordnete Schübe unterschiedlichen Formats, die ebenso wie die Türinnenseiten ein japanisch anmutendes Lackdekor ziert.
Erworben mit Unterstützung der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen (aus Mitteln des Freistaates Sachsen), des Freundes- und Förderkreises des Museums und weiteren Spendenmitteln, 2007.