Sirupkanne mit zylinderförmigem Korpus mit Tülle auf Standring und eingezogener Öffnung. Ockerfarben erscheinender Scherben, Glasur weiß, Scharffeuerfarben in Blau, Kaltmalerei in Schwarz und Rot; kleine Ausbrüche. Auf dem Boden Spuren einer Töpferdrehscheibe, keine Marke. Auf der Wandung innerhalb einer bekrönten Kartusche von Fiederblättern der Hinweis auf den ehem. Inhalt der Kanne: „Syr:/Papaver:/Errat:“ (Syrup papaveris erratici)
(vgl. https://buecher.heilpflanzen-welt.de/Hahnemann-Apothekerlexikon/k/klatschrosenmohn.htm) [Zugriff: 22.06.2021]. Form und Dekor der Kanne gehen auf einen weitverbreiteten Typus im 18. Jahrhundert zurück, der überregional produziert und auch in Porzellan und Steingut hergestellt wurde. Die Krone verweist auf eine höfisch privilegierte Apotheke (vgl. bspw. Mauter/Peibst, Barock-Fayencen, 1994, Kat. 62, m. Abb., Gefäß aus der Manufaktur Wolbeer). Das Gefäß ist Teil einer aus unbekannter Quelle im Spätsommer/Herbst 1949 erworbenen Sammlung von Apothekengefäßen aus Glas, Fayence und Holz (Hausarchiv Potsdam Museum, Inv.-Buch IV 3b Glas/Keramik, Nr. 332–344). [Uta Kumlehn]