Perspektivwechsel: Bei Mia Münster sind die Zwangsarbeiterinnen keine Figuren am Bildrand. Sie nimmt das Schicksal der drei Frauen in den Fokus ihres Gemäldes. Gesichtsausdruck und Körpersprache sind müde und niedergeschlagen.
Die zerschundenen Hände erzählen von harter Arbeit. Die Frauen sind vermutlich viel jünger, als sie aussehen, denn meist wurden junge Menschen zur Zwangsarbeit verpflichtet. Mit Fortschreiten des Zweiten Weltkriegs wurden im Dritten Reich immer mehr Arbeitskräfte gebraucht. Millionen von Menschen wurden von den Nationalsozialisten nach Deutschland verschleppt. Ende 1944 lag die Zahl bei acht Millionen, darunter nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder, die zur Arbeit gezwungen wurden. Die Arbeitsfelder reichten von Haushaltshilfe, öffentlichem Dienst, Landwirtschaft bis Rüstungsindustrie. Meist waren die Menschen in Massenunterkünften untergebracht und unterversorgt. Wie mit ihnen umgegangen wurde, hing dabei auch von ihrer Herkunft ab. Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, wie hier auf dem Bild, traf es besonders schlimm.