Der barocke Palmesel ist auf einem Rollbrett montiert. Christus hat die rechte Hand zum Segen erhoben. Eine Besonderheit ist die Kleidung Christi: über dem langärmeligen Untergewand trägt er ein liturgisches Obergewand, eine so genannte Kasel und auf dem Haupt eine Krone - hier als Zeichen auch weltlicher Macht zu deuten.
Der Palmesel gehört zum katholischen Brauchtum bei der Prozession am Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag. Dabei wird an den festlichen Einzug Christi in Jerusalem, auf einem Esel reitend, erinnert. Dieser Brauch wurde im Zuge der Josephinischen Reformen von der Obrigkeit ab 1780 auch in den vorderösterreichischen Landen verboten. Es haben sich daher nur noch wenige, meist künstlerisch wertvolle Exemplare aus der Gotik erhalten.
[Brigitte Hecht-Lang]