Ursprünglich stand dieser aus Holz geschnitzte Palmesel nicht auf einem unbeweglichen Sockel, sondern auf einer Art Wagen, um ihn beim vorösterlichen Palmsonntagszug mitziehen zu können. Palmsonntag erinnert an den Einzug Christi nach Jerusalem. Die Bevölkerung jubelte Christus mit Palmzweigen zu, als er auf einem Esel in die Stadt einritt. Im ausgehenden Mittelalter war das Nachspielen dieses Ereignisses ein verbreiteter Brauch.
Vermutlich wurde diese Skulptur um 1520 in einer Werkstatt zwischen Stuttgart und Heilbronn gefertigt, worauf die Gestaltung der Gewandfalten der Tunika und des Mantels von Christus hindeutet. Die Skulptur kam 1864 als Geschenk von der Stadtpfarreikirche St. Bartholomäus in die Sammlung. Der Palmesel ist im Museum für Alltagskultur in Waldenbuch ausgestellt.
[Helena Bair]