Flugblatt von 1631 mit der allegorischen Darstellung des schwedischen Kriegseintritts
2 Spalten; 52 Alexandriner
Das Flugblatt stellt das Eingreifen des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf in den Dreißigjährigen Krieg dar als göttliche Fügung zugunsten des Protestantismus.
Im Vordergrund springt der schwedische Löwe von einem Schiff den siebenköpfigen Papstdrachen an, hinter dem ein Tabernakel mit einem Kirchenbau als Sinnbild der Kirche steht. Der Papstdrache sitzt auf den von ihm zerstörten Säulen, die beschriftet sind mit Städte- und Ländernamen: Magdeburg, Augsburg, Mähren, Österreich, Böhmen und die Pfalz. Die Darstellung entspricht der einer Antichristdarstellung.
Das Schiff als Gegenpart dazu wird von einem Engel gelenkt, während auf dem Segel das Zitat des Traumes von Konstantin steht: "In hoc signo vinces" ("mit diesem Zeichen wirst du siegen").
Auf der linken Seite liegt im Vordergrund ein gekrönter Löwe in einer Höhle, dahinter sitzt auf einer Anhöhe ein Mann auf einem Thron und predigt vor einer Gruppe Menschen "die wahre Lehr". Auf dem Meer nähert sich eine Flotte von Schiffen.
Das Tabernakel wird von drei Säulen getragen, die auf der Bibel ruhen. Auf dem Tabernakel trägt eine Feuersäule das Auge Gottes, die rechte Wolkensäule trägt eine Hand mit der Weltkugel. Die hintere Säule ist nach der Beschriftung aus einer Esche und trägt den Pelikan als Symbol für den Opfertod Christi. Aus den Wolken über dem Schiff treffen Strahlen das Land im linken Hintergrund, was Schweden darstellt, das Schiff und die Kirche auf dem Tabernakel. Gustav Adolf und seine Truppen wurden oftmals als "Löwen des Nordens" bezeichnet.
Unter dem Bild steht ein Gedicht in zwei Spalten, dass die Darstellung als eine Art Vision erklärt und allen Elementen Buchstaben zuordnet und diese erklärt.
Der Anlass für dieses Blatt war wahrscheinlich die Landung der Schweden 1630. Dabei orientiert es sich nur zum Teil an den politischen Realitäten.
Von diesem Blatt gibt es eine erste Version, die als Vorlage gedient hat. Darauf befand sich noch keine Flotte auf dem Meer im Hintergrund und die Magdeburger Säule unter dem Papstdrachen war noch nicht eingezeichnet.
Die Vorlage der Darstellung stammt von Lucas Schnitzer.
Datierung: Gedruckt im Jahr XXXI. (u. Mitte)