Bei der Herstellung von Fadenglas werden in farblosem Glas farbige Glasfäden eingeschmolzen. Venedig galt als Zentrum dieser hohen Kunst der Glasverarbeitung in der Renaissance. Glas aus Venedig war sehr kostbar und wurde nur von gehobenen Schichten genutzt. In den vorliegenden Teller sind feine Milchglasfäden eingeschmolzen. Diese bilden ein Muster, das sich netzartig über den gesamten Teller legt.
Scherben von vergleichbarem Glas fanden sich im Kellerbereich des Schlosses und sind dort heute ausgestellt. Diese belegen eine gehobene adelige Lebenskultur, die von den Herren von Rheydt gepflegt wurde.