Die Kunst von Adolf Senff ist durch ein breites Motivrepertoire geprägt. Neben seiner Porträtmalerei erhielt er im Besonderen durch seine feine Blumen-, Pflanzen- und Früchtemalerei große Anerkennung. Sein Stil wurde durch die deutsche Romantik und den Stil der italienischen Renaissancekünstler geprägt. Seine Blumenmotive fanden sich seit den 1820er Jahren sowohl in zahlreichen Ölstudien, als auch Porträtgemälden wieder. Seine Kopien von Raffaels Gemälden und die Konzentration auf die Blumenthematik verlieh ihm in Italien den Beinamen "Raffaele dei Fiori".
Kennzeichnend für seine Blumenbilder war, wie auf dem Werk "Westlicher Erbeerbaum", die lockere Aufteilung der Blüten und Pflanzen über das gesamte Blatt. Eher selten arrangierte er die Blumen in einer Vase, sondern ordnete sie bevorzugt, befreit von jeder Räumlichkeit, auf dem Blatt an. Obwohl diese Werke unter dem Oberbegriff Studie geläufig sind, repräsentieren sie aber vor allem durch ihr hohes malerisches Niveau eine künstlerische Autonomie. Adolf Senffs Blumenbilder verbinden den wissenschaftlich, botanischen Aspekt der Detailtreue und lateinischen Namensgebung mit der ästhetisch, künstlerischen Manier. Die Ölmalerei ermöglichte es Senff der Blütenfarbe mehr Kraft und Transparenz zu verleihen, was eine naturalistische Wirkung mit sich führt.
Neben Studienblättern, die nur eine Pflanzen- oder Blumenart aufzeigen wie zum Beispiel eine Akanthusblüte oder ein Birnenzweig, fertigte Senff ebenso Werke an, die ein reines Sammelsurium der verschiedensten Blumentypen und Farbgebungen miteinander verbindet. Auf diesen Studien finden sich Gartenrosen, neben Flieder, Kornblumen und Mohnblumen in den verschiedenen Wachstumsstadien von der Knospe bis zur voll entfalteten Blüte.
Einzelner Zweig mit grünen Blättern und sechs erdbeerähnlichen kugligen Früchten. Altertümliche Namen sind Meerkirsche oder Hagapfel.