Der Legende nach kam die „schaumgeborene“ Venus auf einer Muschel gleitend ans Ufer. Seit Botticellis berühmtem Gemälde aus dem späten 15. Jahrhundert dient das Thema in der Kunst immer wieder der Verherrlichung der Schönheit des weiblichen Aktes, so auch für René Buthaud (1886–1986), einen der bedeutendsten Keramiker des Art déco. Er gab die nackten Körper seiner Figuren meist stilisiert in Glasurmalerei auf Gefäßen wieder, seltener, wie hier, als Reliefplastik mit Craqueleéglasur. 1925 fungierte Buthaud als Jurymitglied der Exposition des Arts Décoratifs in Paris – ein Ausweis der Wertschätzung, die er durch seine Zeitgenossen erfuhr.
Erworben mit Sondermitteln der Stadt Leipzig aus der Sammlung Giorgio Silzer, Hannover, 1996.