Im Schnittpunkt zweier Gewölberippen sitzt ein Medaillon mit dem Bild dreier nackter ("wilder") Männer, ornamental zu einem "Dreierwirbel" verschlungen, einem Motiv, das auf Schlußsteinen von Kirchengewölben und in Maßwerkfenstern immer wieder anzutreffen ist, aber auf vorchristliche Ursprünge zurückgeht. Die drei laufenden Männer sind so im Kreis angeordnet, dass sie jeweils ihren Vordermann am Fuß kitzeln und zugleich von diesem an den Haaren gepackt werden. Zunächst als Zeichen der Dreifaltigkeit gedeutet, wird heute darüber spekuliert, ob für die Interpretation auch heidnische und vorchristliche Unendlichkeitssymbole herangezogen werden müssen.
Die Datierung ergibt sich durch das Gründungsdatum der 1876 abgebrochenen Marienkirche in Nagold, aus der dieser Stein geborgen wurde. Auf das Drei-Männlein-Motiv und den Kreislauf der Figuren schrieb Kurt Leonhard 1964 ein Gedicht.
Der Schlussstein ist in der Schausammlung "LegendäreMeisterWerke" im Alten Schloss ausgestellt.