Die Fliese gehörte zu einem Schriftband-Fries mit Texten aus dem Schahname. Weltweit haben sich mehr als 40 ganz ähnliche Fliesen erhalten. Sie wurden wohl in Kaschan, dem Zentrum der Lüsterkeramikproduktion, für den Sommerpalast des Ilchaniden-Herrschers Abaqa Chan auf dem Tacht-e Sulaiman in den siebziger Jahren des 13. Jahrhunderts hergestellt. Der leicht erhabene Dekor der Fliese ist modelgepresst und erhält durch die Unterglasurmalerei sowie die braune Lüstermalerei seine farbliche Strukturierung. Die Arabeskenranken folgen der islamischen Tradition aus der Zeit vor der mongolischen Eroberung. Der Rankendekor mit Tierköpfen ist typisch für das 13. Jahrhundert. (Text: Reingard Neumann)
Schenkung aus der Sammlung Ph. Walter Schulz, Berlin, vermutlich 1900.