Aus Pinnow, Gem. Schwedt/Oder stammt ein dünnnackiges Felsrechteckbeil mit einem trapezoiden Umriss. Es ist auf allen Flächen sorgfältig überschliffen und poliert, zeigt aber in einigen Bereichen noch die ursprüngliche Struktur des Rohstücks. Die Schneide ist an mehreren Stellen ausgebrochen, was auf den Gebrauch zurückzuführen sein wird.
Felsrechteckbeile sind vergleichsweise unspezifische neolithische (jungsteinzeitliche) Beile, die zur Holzbearbeitung in vielen Kulturen und Gruppen hergestellt wurden. Ohne einen archäologischen Kontext sind sie schwer einzuordnen. Sehr oft erscheinen sie in den mittelneolithischen Kulturen Walternienburg und Bernburger (Raetzel-Fabian 1983, 32). Ihr zahlenmäßig häufiges Auftreten zeigt zum einen die handwerklichen Fähigkeiten der frühen Bauern in der Uckermark, zum anderen stellen die Beile aber auch eine erste Massenware in der beginnenden Sesshaftwerdung dar.
Literatur
D. Raetzel-Fabian (Hrsg.), Göttinger Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas (Göttingen 1983).
G. Wetzel, Bernburger Kultur
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/bernburger-kultur
G. Wetzel, Walternienburger Kultur
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/walternienburger-kultur