Die Wahl der Quadratform für Uli Pohls Lichtskulptur ist kein Zufall. Der Künstler ist der "Konkreten Kunst" verbunden und bediente sich deshalb des Quadrats als der einfachsten, in sich ruhenden Form, die kein Oben und Unten fixiert und deren Gleichmäßigkeit "neutral" erscheint. Der quadratische Block aus Acrylglas ist auf die Spitze gestellt und erscheint damit größer. Um den Werkstoff in seiner Transparenz zu optimieren, wurde er von Pohl in mehreren Arbeitsvorgängen mit Schleifpapier und Wasser geglättet und schließlich fein poliert. Damit erreichte der Künstler zum einem, dass das Material als solches nicht mehr wahrgenommen wird, und zum anderen, dass keine Spuren des Werkprozesses zu sehen sind. Sein Anspruch, Objektivität und Anonymität in einem Kunstwerk zu vereinen, kommt mit dem transparenten Acrylglas gut zur Geltung. Genau diese Transparenz ist die Besonderheit, da sämtliche Spiegelungen und Brechungen des Umraums als - teilweise verzerrtes - Abbild zum integralen Bestandteil der Skulptur werden. Die an sich statische Lichtskulptur ist darauf angelegt, umwandert zu werden. Erst die Bewegung des Betrachters ermöglicht die Entdeckung immer neuer Perspektiven, die auch von der Platzierung des Objekts abhängen.
Signiert auf dem Sockel "uli pohl 63".
Stiftung Sammlung Kurt Fried