Glücksspiele sind im Strafvollzug bis heute verboten. Die Schautafel, die die Ludwigsburger Lehrmittelsammlung für Vollzugspersonal Anfang der 1930er Jahre aus beschlagnahmten Karten produziert hat, diente als Anschauungsmaterial für angehende Vollzugsbeamte. "Selbstverfertigte Spielkarten" von Gefangenen bestanden zu dieser Zeit vorzugsweise aus dem Packpapier, das für die Herstellung von Papiertüten verwendet wurde und damit leicht zugänglich war.
Seit 1926 wurde in Ludwigsburg das Aufsichtspersonal der württembergischen Gefängnisse in so genannten Wachtmeisterkursen ausgebildet. Exkursionen führten die Kursteilnehmer zunächst in die Kriminalmuseen, bis die Idee aufkam, für den Strafvollzug eine ähnliche Sammlung anzulegen mit Material zu "kriminal- und erbbiologischen Studien, Fällen von Entweichungen, von Gefangenen gefertigte Ausbruchswerkzeuge, die Entwicklung der Freiheitsstrafe und des Gefängnisbaues im In- und Ausland, Arbeiten der Freizeitgestaltung, ein Archiv, eine einschlägige Lehrbücherei u.a.m." Mit Kriegsbeginn wurden die Kurse eingestellt und die Sammlung verfiel. Im Strafvollzugsmuseum sind jedoch bedeutende Reste erhalten.