In der Zeit nach dem Zusammenbruch der 3. Dynastie von Ur zerfiel Mesopotamien in mehrere Kleinreiche, die einander heftig bekriegten. Die beiden mächtigsten Kontrahenten waren damals die Reiche von Isin und Larsa. Ein Zankapfel war die Stadt Nippur, das wichtigste religiöse Zentrum Südmesopotamiens, dessen jeweiliger Besitzer sich berechtigt fühlte, wahrhaft umfassende Herrschaftsansprüche anmelden zu dürfen.
Auf diesem Tonnagel hat sich König Ischmedagan von Isin (1881–1863 v. Chr.) verewigt. Er stellt sich als Gönner der Stadt Nippur dar, der diese Stadt von Abgaben und Heeresdient befreit habe. Der Hinweis auf den Bau neuer Befestigungsanlagen für die Hauptstadt Isin deutet darauf hin, dass trotz des hohen Herrschaftsanspruchs und der Titel starke Feinde zu fürchten waren.