Rotgrundiger Rauten-Teppich mit einem Muster im unendlichen Rapport. Die Musterung des Feldes geht von einem kleinen Oktogon aus, das in ein Quadrat eingeschrieben ist. Dieses liegt wiederum auf einer Raute. Das Oktogon ist mit einer bunten achtblättrigen Rosette gefüllt und außen von länglichen gelben Blüten umgeben. Die Rauten bestehen aus schuppenartig angeordneten und weiß konturierten Blättern. Nach Außen sind die Rauten mit kleinen Hakenmotiven besetzt. Die ursprünglich schwarzbraune Bordüre ist mit einer geometrischen Wellenranke besetzt, an der gegenständige zweifarbige Blattformen sowie kleine Haken und Blättchen sitzen. Für diesen Teppich gibt es bislang wenige Vergleiche. Ähnlich geschuppte Blätter wie beim Rautenmotiv finden sich auf einem Gemälde des Renaissancemalers Domenico Ghirlandaio von 1479 sowie bei der mittleren Rosette oben auf dem großgemusterten Holbein-Teppich I. 5526. Weitere Vergleiche, unter anderem mit ähnlichen Bordüren, legen eine Datierung ins späte 15. oder 16. Jahrhundert und eine Lokalisierung nach Westanatolien, vielleicht Bergama, nahe.