Kleines Fragment eines großen zweifarbigen Inschriftenfrieses mit plastisch hervorgehobener Inschrift über einem Rankenfries. Das Fragment gehört zu der als Hohlkehle gearbeiteten Inschrift, die die Rückwand der Haupthalle der Sırçalı Medrese im anatolischen Konya rahmte, einer juristisch-theologischen Lehranstalt. Über einem Flechtband aus kreisförmig angeordneten Gabelblattranken liegt eine arabische Inschrift aus hellen und dunklen auberginefarben glasierten Buchstaben. Vgl. I. 907 und I. 1304. Die großen Fayencedekorationen entstanden in der Zusammenarbeit von Kalligraphen und Ornamentzeichnern sowie Fliesenherstellern und -schneidern, die in einem äußerst arbeitsaufwendigen Verfahren aus zahllosen zugeschnittenen Fliesenstücken lückenlose Muster oder Inschriften zusammensetzten. Ab dem 17. Jahrhundert verfiel die Sırçalı Medrese; das Gebäude wurde erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts restauriert und dient jetzt als Museum.