Die abgebildete Weihnachtskrippe mit 20 Märchendarstellungen wird seit dem Jahre 2000 alljährlich im Museum Pankow in der Heynstraße 8 in Berlin-Pankow aufgestellt. Hergestellt hat sie Frau Maja Germershausen (1923-2013). Etwa sechsjährig begann sie damit gemeinsam mit ihrem Vater.
Die Krippenfiguren mit den Hirten und Tieren, vom "Fluss" von den Märchen getrennt, mittig um den "Berg" herum und auf dem "Berg" angeordnet, stammen aus der Familie der Großmutter väterlicherseits von Maja Germershausen aus der Zeit um 1850. Maja hatte sie später restauriert, d.h. neu angemalt, und das Christkind, das entzwei gegangen war, nachgegossen.
Das Dornröschenschloss war in der Zeit um 1900 ein Spielzeug des Vaters - eine Ritterburg. Sie wurde von ihm mit der Tochter umfunktioniert in eine Engelsburg und schließlich zum Schloss des Dornröschens.
In den 1930er Jahren kauften sie das Rotkäppchen und den Wolf hinzu.
Später wurden von Maja Germershausen biegsame Püppchen im KaDeWe gekauft und, den Märchen entsprechend, von ihr neu bekleidet und mit dem notwendigen Beiwerk versehen. So entstanden "Froschkönig", "Die Gänsemagd", "Brüderchen und Schwesterchen", "Hans im Glück", "Die sechs Schwäne", "Aschenputtel", "Frau Holle", "Rapunzel", "Tischlein deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack", "Sterntaler" und "Rumpelstielzchen". "Hase und Igel", "Der gestiefelte Kater", "Schneewittchen" und "Die Bremer Stadtmusikanten" kamen auch hinzu. Schöne Holzstückchen und Steine, "Bäume" und Moos aus dem Fichtelgebirge fügten alles zusammen. Ursprünglich wurde die ganze Pracht mit echten Kerzen beleuchtet.
Diese große Krippe kam in unser Pankower Museum zur 5. Weihnachtsausstellung, die stets mit Leihgaben der Berliner und Brandenburger Bevölkerung ausgestattet wurden - diesmal zum Thema "Märchendarstellungen". Nach der erfolgreichen Ausstellung wandelte Frau Maja Germershausen die Leihgabe in eine Schenkung. In den zwei darauffolgende Jahren kam je ein neu gebasteltes Märchen dazu: "Das tapfere Schneiderlein" und "Schneeweißchen und Rosenrot".
Maja Germershausen, gelernte Telefonistin, war eine kreative, handwerklich hochbegabte Frau, die die längste Zeit Ihres Lebens in Berlin-Friedenau in der Schwalbacher Straße wohnte.