Der Berliner Kurfürstendamm, seit seiner Entstehung ein Ort des Reichtums und Vergnügens, wurde nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg als die Flaniermeile von West-Berlin wiederaufgebaut. Der in Berlin insbesondere für seine Bilder der Grenzübergänge und der Berliner Mauer bekannte Fotograf Hans W. Mende hielt den Boulevard zwischen 1980 und 1985 in einer Fotoserie fest. Seine analogen Schwarz-Weiß-Aufnahmen eröffnen vielschichtige und ungewöhnliche Perspektiven auf Menschen und Orte.
Häufig interessieren Mende dabei einzelne Beispiele urbaner Baukultur. Mit seiner Kamera arbeitet er neben deren Funktionalität auch ästhetische Gesichtspunkte heraus, die manchmal auf den ersten Blick verborgen bleiben. Die vorliegende Aufnahme von einer Wendelauffahrt einer Tiefgarage zwischen der Uhlandstraße und Meineckestraße verwandelt sich durch Mendes gewählte Blickperspektive und geschickt eingesetzte Hell-Dunkel-Kontraste in ein fast futuristisches Konstrukt. Unter dem kalten Licht der Leuchtröhren offenbart sich die leicht nasse Textur des Betonbodens.