Das Zwiebelmuster auf diesem Teigrad deutet keineswegs auf die uns bekannte essbare Zwiebel, sondern ist der Name einer kobaltblauen Unterglasur mit Dekor aus Ranken, Blättern und Blüten, die das erfolgreichste Dekor der Porzellangeschichte darstellt und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weite Verbreitung erlangte. Ab dem 17. Jahrhundert findet das Teigrad in Kochbüchern Erwähnung. Es gab verschiedenen Ausführungen aus Holz, Porzellan und sogar Elfenbein und Silber.
Das Teigrad aus Porzellan mit Zwiebelmuster ist an einem leicht wurmstichigen gedrechseltem Holzstiel befestigt. Es diente zum Ausschneiden von Teigstücken aus einem ausgerollten Teig in bestimmten Formen für Blätterteig oder Kekse. Mit der am Holzgriff befestigten Schnur konnte das Küchengerät an einem Regal angehangen werden.
Das Teigrad kam wohl Anfang der 2000er Jahre aus einem Mittenwalder Haushalt in die Sammlung.