Notfall-Augenoperationsset in einem kleinen, dafür hergerichteten Kunststoff-Koffer. Es wurde verwendet, um in häuslicher Umgebung kleinere Notfall-Eingriffe am Auge vorzunehmen. In den 1970er Jahren gab es in ganz Bielefeld keine augenärztliche Notfall-Ambulanz, sodass der einzige operierende Augenarzt gewisse unaufschiebbare Eingriffe (auch nachts) bei sich Zuhause durchgeführt hat. Ein Steri-Kocher diente der behelfsmäßigen Aufbereitung der benötigten Instrumente. Um die am Auge direkt eingesetzten Instrumente zeitnah zu sterilisieren, wurde die Spitze mit einem Feuerzeug ausgeglüht, wovon die entsprechenden Gebrauchsspuren zeugen. (Die Sterilisierung von Instrumenten in einer Flamme war ein damals ein übliches Verfahren, wie ein weiterer Zeitzeuge, Prof. Hammerstein, 2024 berichtete).
Man beachte auch die entsprechende Aussparung sowie die trotzdem erfolgte Ausbeulung des Aufbewahrungs-Koffers, damit der Steri-Kocher staubgeschützt im Koffer untergebracht werden konnte. Die außerhalb des Koffers in einer durchsichtigen Pralinendose aufbewahrten, alle halb durchgeschnittenen Zellstoff-Tupfer zeugen darüberhinaus von der Sparsamkeit des Benutzers.
Die Informationen stammen vom betreffenden Augenarzt Dr. Holler (2023).
Die Inhalte des Koffers müssen noch einzeln erfasst werden.
In der Ausstellung wurden zur Vervollständigung die konische Tränenwegssonde nach Wilder (CBM160) und die Doppelsonde nach Bowman (CBM159) beigefügt, ebenso einige abgebogene Spezialkanülen.