Buckelpokale werden der formalen Ähnlichkeit wegen auch Akelei- oder Agleipokale genannt. Die Buckel erzeugen durch ihre Lichtreflexe einen festlichen und voluminösen Eindruck. Dies erklärt ihre große Beliebtheit.Sie sind aber nicht immer allein von ästhetischem oder symbolischem Gehalt, sondern dienten teilweise auch als Wertanlage. Zumindest die Gold- und Silberschmiedearbeiten konnten im Bedarfsfalle eingeschmolzen werden und der Besitzer wurde wieder „flüssig“.
Der Pokal ist in Treibarbeit hergestellt, d.h. die Gefäßform wird von innen mit unterschiedlich geformten Hämmern auf kaltem Wege aus dem Metall herausgetrieben. Zum einen wird das Metall dadurch äußerst widerstandsfähig, zum anderen ist die Technik materialsparend, da man das Silber sehr dünn ausarbeiten kann. Da Treibarbeiten ein hohes Maß an Geschicklichkeit erfordern, war es vom 16. bis zum 18. Jahrhundert üblich, dass Goldschmiedemeister eine solche Arbeit als Beweis ihres Könnens abliefern mussten. Auch dies erklärt die weite Verbreitung dieses Gefäßtyps.
Vom Hersteller Eustachius Haydt ist bekannt, dass er 1648 Augsburger Bürger wurde. Er heiratete 1650, wurde 1663 Geschaumeister und verstarb 1674.