Die Diaphanie-Grußkarte wurde 1897 von der Kunstanstalt August Wehrt in Braunschweig gedruckt und herausgegeben. Auftraggeber war die Freyburger Sektkellerei Kloss & Foerster. Die Karte ist als Einstecktasche gestaltet. Außen wurde sie mit Weinranken mit Trauben und zwei Engeln, die einen Sektkorken knallen lassen, bedruckt. Daneben befindet sich ein heiterer Sektspruch:
Tief in der Freiburger Sektkellerei
Sitz ich und zeche frisch, froh, frei
den Sekt.
Eine edle Marke, die Jeder preist,
Voll Feuer, Kraft, Aroma, Geist,
die schmeckt!
Beseeligt schlürf ich das Traubenblut,
Es kreist in den Adern wie Feuersgluth,
Die Augen glänzen wie Diamantschein
Und Götterlust zieht in das Herz hinein.
Da weih' ich Dir
Ein Gläschen hier,
Und grüsse dich
Herzinniglich.
Darunter wurde die Grußkarte in Freiburg mit dem Datum 21.5.1897 beschriftet.
In der Einstecktasche befand sich eine Diaphanie mit einer Ansicht der Sektkellerei Kloss & Foerster, dem Schloss Neuenburg und der Freyburger Friedrich Ludwig Jahn-Erinnerungsturnhalle. Eine Diaphanie ist ein Transparentbild, dessen dekoratives Motiv im durchfallenden Licht farbkräftig leuchtet.
Auffällig ist, dass Freyburg mit "i" geschrieben wird. Erst kurz vor 1900 wurde amtlich, die Stadt Freiburg mit "y" zu schreiben. Diese Entscheidung war ganz im Sinne der Sektkellerei Kloss & Foerster, da fortan weniger Warenlieferungen versehentlich in Freiburg im Breisgau landen sollten.