Dem Sieger bei einem der großen sportlichen Wettkampfveranstaltungen der griechischen Antike waren Ruhm und weltweite Bekanntheit sicher, und selbst Könige strebten nach einem Erfolg bei den Spielen zu Ehren der Götter. Dazu mussten sie nicht persönlich antreten, sondern konnten, ähnlich wie in heutiger Zeit, indirekt als Sponsoren und „Rennstallbesitzer“ an den Wettrennen der zwei- und vierspännigen Wagen teilnehmen. Der Makedonenkönig Philipp II. siegte auf diese Weise gleich mehrfach bei den Olympischen Spielen. Da die Zugehörigkeit seines nördlichen Reiches zum stolzen Griechenland in Zweifel gezogen wurde, war der Erfolg bei den traditionellen Wettkämpfen, bei denen nur Griechen teilnehmen durften, derart bedeutsam für Philipp, dass er sein siegreiches Zweigespann im Galopp samt Wagen und Fahrer auf Goldmünzen abbilden ließ. Die dazugehörige Vorderseite zeigt den griechischen Gott Apollon, dessen Heiligtum in Delphi vom Makedonenkönig ebenfalls zur Bestätigung seines rechtmäßigen Griechentums in Beschlag genommen wurde.
[Sonja Hommen]
Vorderseite: Kopf des Apollon mit Lorbeerkranz nach rechts.
Rückseite: Ein Wagenlenker fährt mit einer Biga nach rechts. Er hält die Zügel mit der linken und einen langen Stab in der rechten Hand. Unter den Pferdebeinen befindet sich ein Blitzbündel (Beizeichen).