Der Bestattungsplatz von Etting-Nordumgehung hat für ein „bajuwarisches“ Reihengräberfeld auffällig viel Grabkeramik geliefert. Michael Marchert hat sich detailliert mit ihr auseinandergesetzt. Die Keramik ist handgemacht, nachgedreht oder scheibengedreht.
Die Grabkeramik zeigt vielfältige Bezüge in den mittelfränkischen Raum, besonders bei der nachgedrehten, stempelverzierten Keramik und bei nachgedrehten Gefäßen mit stufenförmig profiliertem Hals. Für die Verbindung zwischen dem mittelfränkischen Raum und dem oberbayerischen Donauraum sind die Flüsse Altmühl und Schutter von besonderer Bedeutung. Das wird durch das Projekt des Karlsgrabens besonders hervorgehoben.
Für die nachfolgende karolingisch-ottonische Zeit und für das Hochmittelalter fehlen im Raum Ingolstadt exakte Datierungsanhalte und umfangreichere, aussagekräftige Fundkomplexe. Erst ab dem 12. Jahrhundert steht mit dem Vohburger Burgberg ein reichhaltigerer Keramikfundplatz zur Verfügung. Noch in der Frühen Neuzeit deuten sich engere Beziehungen nach Mittelfranken an, wenn beispielsweise 1537 in der Ingolstädter Hafnerordnung der für Pappenheim typische „Lutterkrug“ Erwähnung findet.