**Historische Entwicklung und Anwendung**
Die Alte Österreichische Bauweise, ein Pionierverfahren des Tunnelbaus, wurde erstmals 1837 beim Tunnel von Oberau, Teil der Eisenbahnstrecke Leipzig-Dresden, implementiert. Diese Methode revolutionierte den Tunnelbau in den Alpen und fand bis zum Jahr 1860 weitreichende Anwendung. Ihre Flexibilität ermöglichte den Einsatz in diversen Gebirgsarten und prägte maßgeblich die Entwicklung der Bergbautechnik.
**Charakteristika der Baumethode**
Kennzeichnend für diese Bauweise war der Einsatz eines vorauseilenden Richt- und Aufschlussstollens, der als permanente Förderbasis diente. Dieser Stollen ermöglichte eine effiziente Materialentsorgung und eine kontinuierliche Belüftung während der Tunnelarbeiten. Die Konstruktion erforderte einen hohen Holzverbrauch für die Abstützung der Tunnelwände und die Ausmauerung des Gewölbes, was diese Methode ressourcenintensiv machte.
**Vergleich und heutige Relevanz**
Die Bezeichnung "Alte Österreichische Bauweise" dient der Abgrenzung zur "Neuen Österreichischen Tunnelbauweise (NÖT)", die heute vorherrscht und durch eine geringere Materialintensität sowie den Einsatz moderner Technologien charakterisiert ist. Das Exponat veranschaulicht den historischen Kontext und die technologische Entwicklung des Tunnelbaus, welche die ingenieurtechnischen Herausforderungen der Vergangenheit widerspiegelt und die Grundlage für heutige Methoden bildet.