Der romanische Wirkteppich mit der Darstellung Christi zwischen den vier Evangelisten ist nur dank einer auf Sackleinwand gemalten Kopie überliefert. Dieses über 3 m breite, als Wandbehang angelegte Gemälde fertigte der damalige Domkustos Conrad Matthias Haber im Jahr 1739 nach dem wohl schon arg in Mitleidenschaft gezogenen Original an (s. auch Inv.-Nr. DS518).
Im Zentrum des überlieferten Bildausschnitts ist der lediglich mit einem Lendentuch bekleidete Auferstandene mit Kreuznimbus und Kreuzfahne zu sehen. Die rechte Hand hat er im Segensgestus erhoben. Flankiert wird er von den vier Evangelisten, die paarweise auf einer Art durchgehenden Bank Platz genommen haben. Zwei halten einen Codex, einer eine Schreibfeder. Begleitet werden sie von ihren Symbolen: Matthäus von einem Engel, Markus von einem Löwen, Lukas von einem Stier und Johannes von einem Adler. Ihre Namensbeischriften finden sich auf vertikal ins Bild gesetzten Schriftbändern.
Stilistisch lässt sich eine Verwandtschaft mit dem Halberstädter Apostelteppich (Inv.-Nr. DS517) ausmachen. Möglicherweise bildeten beide Teppiche auch ursprünglich ein Ensemble; zu Beginn des 19. Jahrhunderts haben wir Nachricht darüber, dass sie nebeneinander oberhalb des Chorgestühls an der Nordwand hingen. (Büsching 1819, S. 235 f.)