Rasch veränderte der 1. Koalitionskrieg (1792-1797) seinen Charakter vom Verteidigungs- zum Eroberungskrieg Frankreichs, an dessen Ende die junge Republik ihre errungenen Erfolge sichern wollte. Bereits in den Friedensschlüssen von Basel (1795) und Campo Formio (1797) erkannten Preußen und Österreich in Geheimartikeln die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich an. Den weltlichen Reichsfürsten wurden Entschädigungen aus den rechtsrheinischen Territorien der geistlichen Reichsstände zugesichert. Die Einzelheiten sollten auf einem Kongreß in Rastatt verhandelt werden, der am 9. Dezember 1797 in Anwesenheit von Napoleon eröffnet wurde.
Während über die neue Westgrenze schon im März 1798 Einigkeit erreicht wurde, blieb die innere Neuordnung Deutschlands umstritten.
Bereits Ende 1798 formierte sich die zweite Koalition (Österreich, England und Rußland) gegen Frankreich, was Anfang März 1799 zu ersten Gefechten am Oberrhein führte. Erst am 23. April 1799 wurde der Kongreß abgebrochen.
Bei der Rückkehr der französischen Delegation am 28. April wurde sie noch in nächster Nähe von Rastatt von k.k. Szekeler Husaren überfallen, wobei zwei Gesandte den Tod fanden. Die genaueren Umstände wurden nie aufgeklärt. Gerüchte besagten, daß Wien den Mord anordnete; andere gaben sogar Napoleon die Schuld. Heute gilt als gesichert, daß die Husaren auf Beute aus waren. Jedenfalls führte der Rastatter Gesandtenmord zu einer weiteren Verhärtung der Fronten.