Der Greifling Eistab ist ein Holzstab, auf dem sich zwei hohle Halbkugeln befinden, die geschlossen ein Ei bilden und eine kleine Kugel umschließen.
Der Kugelstab gehörte zu den 7 ersten Entwürfen für das von Hugo Kükelhaus entwickelte Greifspielzeugprogramm 'Spielzeug Allbedeut' und wurde am 11.12.1939 vom Deutschen Patenamt unter Gebrauchsmusterschutz gestellt.
Die abgebildete Version wurde ca. 1981 im Rahmen einer Überarbeitung des Programms als Muster mit unterschiedlich getönten Hölzern gefertigt.
"Beim Eistab erfährt das Kind spielend in seiner überschaubaren kleinen Welt etwas für die Permanenz der Dinge, Dasein und Verschwinden. Das Spiel geht vom nicht bewußten Haben über das bewußte Nicht-Haben zum bewußten Haben. Die in hohle Halbkugeln geteilte äußere Kugel ist zur Eiform gesteigert. Das Ei ist in vielen Kulturen ein Sinnbild für die Entstehung und Entwicklung des Lebens. Die Halbkugeln bekommen die Bedeutung der das Eidotter schützenden Schale." (Münch, Jürgen: Hugo Kükelhaus und das Spielzeug Allbedeut. Soest 1995, S. 17.)
"greifen, tasten, hören, erfahren - hugo kükelhaus hat 1939 die gattung der greiflinge als spielzeug für kleinkinder erfunden und diese zunächst "allbedeut" genannt. das sensomotorische holzspielzeug fördert sinne, motorik und fantasie im frühkindlichen stadium. der gestalter, architekt und tischler hat sich dabei vom pädogogischen ansatz friedrich fröbels, dem begründer des kindergartens, inspirieren lassen. die proportionen, die ausgearbeiteten details, das material holz und dessen oberfläche sind wohldurchdacht und werden abgegriffen und bespielt immer schöner. die gestaltungsgrundlage von kükelhaus war der gedanke: 'schwache reize wirken auslösend - mäßige reize entwickeln - starke reize hemmen - überstarke reize zerstören'." (Text: bauhaus-archiv, Berlin)