Aufgeschnittene und polierte Geode aus dem Callovium (Dogger) mit Mineralneubildungen in Ammonitenkammern (Macrocephalenoolith).
Ungleich reichhaltiger als am Osning sind die Mineralneubildungen des Dogger im Wiehen- und Weser-Gebirge. Die Neubildung von Mineralien erfolgte teils in Geoden, teils in den Luftkammern der Ammoniten. Dazu gehört meist wie hier die Leitform Macrocephalites macrocephalus (SCHLOTH).
Bei der Einbettung füllte sich der Wohnkammer mit Sediment, während die Hohlkammern bei intakten Gehäusen zunächst leer blieben. In Ihnen bildeten sich dann während und nach der Diagenese charakteristische Mineralfolgen aus: Schalensubstanz der Kammern aus Calcit, senkrecht dazu Relikte von Aragonit, sekundärer Calcit (manchmal mit Hämatiteinlagerungen oder Ankerit), der Richtung Zentrum der Hohlkammer gerichtet ist. In dieser Phase entsteht auch der dunkle Calcit mit Einlagerung bituminöser Bestandteile. Darauf folgen rote, rotgelbe und fahlgelbe Kristalle oder Aggregate von Ankerit oder Siderit und untergeordnet Calcit.
Als Letztausscheidungen können auch weitere Mineralien in den Kammern auftreten, wie Baryt, Quarz (Bergkristall) und selten Gips und Aragonit. Bemerkenswert sind dabei die Bildung von wasserklaren Bergkristallen bis zu 15 mm Länge.
Fundort: Alte Halden des Bergbaus im Wittekindsflöz am Südhang des Häverstädter Berges (Kreis Minden)