Ein Sammler hat die Erinnerungsstücke an die letzte Hinrichtung in Zeitz zusammengeheftet. Neben der Dokumentation des Verbrechens und dem Vollzug der Strafe ist hier auch ein Porträt von Dressel erhalten. Die Zeichnung stammt von Ernst Bergner.
Eine Hinrichtung war zugleich auch ein Geschäft, deshalb ließ man es bei einer Porträtdarstellung nicht bewenden. In einer weiteren Variante unterstreicht ein vergittertes Fenster im Hintergrund die ausweglose Situation des Verbrechers.
In "Die Mark Zeitz" vom 27. 1. 1940 findet sich in dem Artikel "Die letzte Hinrichtung in Zeitz auf dem Altmarkt" folgende Passage: "Wegen dieses Bildes ... gab es auch noch einen kleinen, in den Zeitungen ausgetragenen Streit zwischen dem Zeitzer Portraitmaler und Litographen Ernst Bergner und der Hofbuchdruckerei in Gera, weil diese das von Bergner gezeichnete Bild des Raubmörders Dressel einfach nachgedruckt hatte. Dabei war nach Bergners Meinung auch noch ein falsches Portrait entstanden, indem bei der Reproduktion des Bildes die beiden Seiten verwechselt worden waren, sodaß die rechte Seite links zu stehen kam. Auf die Antwort der Geraer Hofbuchdruckerei in der dortigen Zeitung, daß "Sechserbilder" keine Kunstwerke seien, ganz gleich, ob man sie rechts oder links herum zeichne, antwortete Bergner in entsprechender Weise wieder im Zeitzer Kreisblatt."