Schädelfragmente einer Fischechse, vermutlich mit einer Gesamtlänge von etwa 7-8 m aus einer Tongrube in Bielefeld, eingebettet im Lias-Ton (Unter-Pliensbachium, capricornus-Schichten, davoei-Zone, ca. 190 Millionen Jahre).
Es wird vermutet, dass die Fragmente einer massiven Schnauze Teile eines relativ vollständigen Skelettes waren, das nicht mehr auffindbar ist.
Die Gattung Temnodontosaurus gehört zur Familie Ichthyosauridae. Ichthyosaurier (= Fisch-Echsen) waren die spezialisiertesten marinen Reptilien. Sie waren dem Leben im Meer so angepasst, dass sie zur Eiablage nicht mehr ans Land gehen konnten, wie die Schildkröten, sondern im Wasser lebende Junge zur Welt brachten. Aufgrund ihrer Ernährungsweise ("Tintenfische") und der riesigen Augen (Fischsaurier besaßen die größten Augen, die jemals in der Tierwelt vorkamen) nimmt man an, dass sie wie die Wale auch in tiefen Zonen der Meere jagten.
Ihre Blütezeit lag im frühen Jura (ca. 210 bis 179 Millionen Jahre). Sie sind verwandt mit den aus Südwestdeutschland bekannten Fischsaurier des Ölschiefers (z.B. Holzmaden). In Norddeutschland sind aber Ichthyosaurier zwischen dem Sinemurium und Toarcium eine Seltenheit. Der Bielefelder Temnodontosaurus zeigt, dass zwischen den unter- und oberliassischen Temnodontosauriern eine geographische und zeitliche Kontinuität besteht.
Fundort: Tongrube Klarhorst, Apfel-/Sudbrakstraße - Bielefeld